Leo, Lennard, Fynn, Toni, Robin und Theo, diese Spieler standen am Wochenende der JSG Nürnberger Land aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung. Die Voraussetzungen für das Turnier in Diepersdorf hätten also besser sein können. Dennoch stellte die JSG eine schlagkräftige Truppe, die gegen gute gegnerische Mannschaften einen Sieg einfuhr und eine Niederlage kassierte.
SpVgg Diepersdorf : JSG Nürnberger Land 17:21
Wie schon im Hinspiel traten die Gastgeber mit einer hauptsächlich aus Mädchen bestehenden Mannschaft an. Technisch gut ausgebildet und spielstark stellen sie die Defensive der JSG auf die Probe. Und dies gleich auf mehrere Arten. So verständlich es aus verbands- und vereinspolitischer Sicht auch ist, gemischte Mannschaften zu melden, so komplex ist dies für zwölfjährige Spieler. Handball, als sehr körperbetonter Kontaktsport, kann in dieser Altersklasse hier nur noch limitiert unterscheiden, wie eine verhaltensgerechte Abwehrarbeit auszusehen hat. Auch wenn sich die Jungs der JSG tadellos verhielten und einfach ihr gewohntes Defensivprogramm abspulten, stand Torhüter Gabriel stark im Fokus. Überragend vereitelte er reihenweise Großchancen, da die Spielleitung sehr großen Wert auf eine „körperlose“ Abwehr legte und dies gegenüber der JSG auch kommunizierte.
Da aber der Angriff der JSG konzentriert agierte, Leonard mit sieben Treffern richtig heiß lief, Pepe und Alex von den Außenpositionen tolle Tore erzielten, Anton K. ein sicherer Siebenmeter Schütze ist und sich wieder sieben verschiedene Spieler in der Torschützenliste verewigten, war der Sieg der JSG stets ungefährdet. Richtiger Jubel wollte zwar nicht aufkommen, aber rückblickend war es doch eine wertvolle Lektion für kommende, vergleichbare D-Jugendspiele.
JSG Nürnberger Land : HC Hersbruck 12:19
Und da war es passiert: Die erste Niederlage der JSG in dieser Saison. Vermeidbar? Sicher. Verdient? Ja, denn Hersbruck stellte an diesem Tag schlicht die bessere Mannschaft. Personell konnte der HC aus dem Vollen (17 Spieler) schöpfen, da im Vorfeld ein C-Jugendspiel spontan ausgefallen ist. Mit Gabriel und Anton S. hat die JSG selbst zwei großgewachsene Spieler in ihren Reihen, die Hersbuck aber sowohl in der Anzahl als auch in den Maßen locker überbot. Ab dem Anpfiff ging es für die JSG primär darum, die körperliche Unterlegenheit mit Kampfgeist, Tempo und Talent auszugleichen.
Und man startete gut in die Partie. Anton S. wuchtete nach feinem Solo das Spielgerät sauber in die Maschen. Dann stellten sich die Probleme in der eigenen Defensive ein, die den gegnerischen Rückraum über die volle Spielzeit nie komplett in den Griff bekam. Beim Stand von 1:5 wachten die Jungs aus Altdorf und Winkelhaid dann langsam auf. Dennoch blieb die Aufholjagt vorläufig aus. Hersbruck steigerte die Defensivleistung und würzte sie mit gesunder Härte, wogegen auch nichts einzuwenden ist. Halten, Schupsen und Klammern gehören eben zu diesem Sport. Vielleicht waren es „Nachwehen“ aus dem Spiel gegen die Diepersdorfer Mädchen, aber was auf Seiten der JSG durch die Spielleitung mit Freiwurf, gelber Karte, Siebenmeter und Zwei Minuten bedacht wurde, fand auf der anderen Seite maximal Beachtung in einem Freiwurfpfiff. Als sich die Hersbrucker Spieler dieses Umstands gewahr wurden, erhöhten sie, erst erstaunt, dann stets lächelnd, die Intensität der Abwehrarbeit weiter. Ein nachvollziehbarer Schritt, die JSG hätte es wohl ähnlich gehandhabt.
Also Kopf einziehen und das Spiel abschenken? Nicht mit den Jungs der JSG! Sogar gegen all diese widrigen Umstände waren die Möglichkeiten da, das Spiel nochmal spannend zu machen. Dass dies nicht eintrat, lag an der an diesem Tag unterdurchschnittlichen Chancenverwertung. Nachgezählt und zusammengerechnet wäre man ungeschlagen vom Platz gegangen, wenn man nur die eigenen absoluten Großchancen verwandelt hätte. Aber, zu viel Konjunktiv. Die Wahrheit liegt auf dem Platz, um nochmal ein bekanntes Sprichwort zu bemühen. Und den Spielern ist kein Vorwurf zu machen! Emil leistete in der Abwehr Schwerstarbeit und Peter bewies Nehmerqualitäten und zeigte, auch wenn er es nicht wahrhaben konnte, sein bisher bestes Turnier dieser Saison, Zielwasser exkludiert. Jakob und Aarian hielten ihre Seite gegentorlos und setzen im Konterlauf Akzente. Und die mannschaftliche Geschlossenheit stimmt ohnehin, wie man an den mitgereisten Langzeitverletzten, die für ordentlich Stimmung und Anfeuerung sorgen, bestens erkennen kann.
Auch aus dieser Partie nimmt die JSG die Erkenntnis mit, das Richtung und Weg stimmen, dieser aber noch lang ist und Sport eine teils wilde Kombination aus vielerlei Faktoren sein kann. Allerspätestens am kommenden Freitag schalten die Jungs aber wieder in den Partymodus und feiern zusammen mit den anderen Mannschaften der Spielgemeinschaft ausgiebig Weihnachten, die weiterhin bestehende Tabellenführung und vielleicht auch mal einfach ein Stückchen sich selbst für eine sehenswerte, sportliche Entwicklung.
Für die JSG waren im Einsatz:
Leonard (Tore 1. Spiel 7 / Tore 2. Spiel 3), Peter (2/1), Alexander (1/0), Pepe (1/1), Anton S. (1/3), Anton K. (1/0), Gabriel (1/0), Emil, Jakob und Aarian. Gabriel Quote 1. Spiel 62%, Quote 2. Spiel 41,6%